Das Wetter scheint bei der Wahl des Umzugsziels eine wesentliche Rolle zu spielen: Fast sieben von zehn Expats (67 %) nennen das Klima am neuen Wohnort als Faktor bei der Entscheidung, ins Ausland zu ziehen. Dies bedeutet, dass es bei den Erwägungen über den Zielort mit den Überlegungen zu den Lebenshaltungskosten und dem allgemeinen Lebensstandard gleichrangig ist (67 % bzw. 70 %). Auf Grundlage der Erkenntnisse von über 14.000 Expats aus mehr als 191 Ländern aus der jährlichen Umfrage des Expat Insider hat InterNations eine bisher unveröffentlichte Rangliste der besten Destinationen für Sonnenliebhaber zusammengestellt. Sonnige Destinationen beeinflussen die Lebensqualität – und die der Arbeit Ein besseres Klima ist für finnische Expats besonders ausschlaggebend für den Umzug ins Ausland. Fast sieben von zehn Finnen (66 %) sahen darin vorher einen möglichen Vorteil – und liegen damit 20 % über dem weltweiten Durchschnitt (46 %). Andere Nationalitäten, die ebenso denken, sind die Iren (64 %), die Briten (63 %) und die Russen (62 %), deren Herkunftsländer zu den schlimmsten Schlechtwetterdestinationen weltweit zählen. Glücklicherweise gibt es viele Ziele für regenmüde Auswanderer wie Malta, Costa Rica, Spanien, Portugal und Ecuador. Ein gutes Klima galt unter Expats nicht nur als potentieller Vorteil im Falle eines Umzugs, das Ranking legt auch nahe, dass schönes Wetter die Lebensqualität beeinflusst: Diese Länder sind alle in der Top 20 für diesen Faktor vertreten. Ein sonniges Klima ist aber nicht alles: Zypern, Griechenland, Portugal und Brasilien sind großartig für ein entspanntes Sonnenbad, zählen aber zu den zehn schlechtesten Ländern für Arbeitnehmer im Ausland. 1. Malta — Wo man schnell Freunde findet Mit 92 Prozent Expats, die das Klima für einen potentiellen Vorteil halten, führt Malta die Liste der Länder an, in die man wegen des besseren Wetters zieht. Unter der maltesischen Sonne haben es Expats leicht, Fuß zu fassen, was tatsächlich neun von zehn in Malta lebende Auswanderer bestätigen, während der weltweite Durchschnitt hier bei nur 59 Prozent liegt. Dazu trägt sicher auch bei, dass fast sieben von zehn Expats in Malta (69 %) es für einfach halten, vor Ort Freunde zu finden, verglichen mit einem globalen Durchschnitt von nur 45 Prozent. „Das Wetter ist fantastisch, man findet schnell Freunde und Anschluss und die Landschaft ist schön“, fasst es ein britischer Expat auf Malta zusammen. 2. Costa Rica — Wo Expats auf Wolke neun schweben Costa Rica zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Sonnenschein und persönlichem Glück zu geben scheint: Fast neun von zehn Expats (89 %) nannten das Klima in Costa Rica als potentiellen Vorteil, ungefähr ebenso viele (92 %) gaben zudem an, insgesamt mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Zwei von fünf bezeichnen sich sogar als sehr glücklich, verglichen mit weltweit durchschnittlich nur 19 Prozent, womit Costa Rica unter 67 Ländern die Nr. 1 für persönliches Glück ist. Diese positive Beurteilung kann auch damit zusammenhängen, dass die meisten Expats in Costa Rica auf Wolke neun schweben: Mit nur vier Prozent, auf die eine Fernbeziehung zukommt, sind neun von zehn gebundene Expats mit diesem Aspekt ihres Lebens zufrieden. Mehr als die Hälfte von ihnen (56 %) ist sogar vollkommen zufrieden, weltweit sind es nur 39 Prozent. 3. Zypern — Wo nichts dringend ist Das Klima in Zypern, das 86 Prozent der Expats vor ihrem Umzug als potentiellen Vorteil betrachteten, scheint einen starken Einfluss auf das tägliche Leben zu haben: „Der Himmel ist immer blau, nichts scheint wirklich dringend zu sein”, beschreibt ein Expat aus Belgien das Leben und Arbeiten auf der Insel. Diese Haltung spiegelt sich auch in der Arbeitszeit wieder: Zypern bietet mit 41,5 Stunden eine der kürzesten Arbeitswochen für Vollzeitbeschäftigte weltweit. Davon abgesehen finden Expats nicht viele positive Argumente für das Arbeiten auf Zypern. Insbesondere die Arbeitsplatzsicherheit (Rang 56 von 67 Ländern) und die beruflichen Perspektiven (Rang 65) verderben den Schnitt: Fast die Hälfte aller Expats in Zypern (46 %) ist unzufrieden mit ihren Karriereaussichten und fast zwei von fünf (36 %) leiden unter der mangelnden Sicherheit ihres Jobs, verglichen mit 24 bzw. 22 Prozent weltweit. 4. Marokko — Wo Einkommen und Kosten gering sind Marokko belegt mit 84 Prozent aller Befragten, die das Wetter als potentiellen Vorteil nannten, Platz vier. Während die Bewertungen für das nordafrikanische Land in vielen Bereichen nur mittelmäßig sind, beurteilen es 84 Prozent der Expats im Hinblick auf die persönlichen Finanzen positiv und geben an, dass ihr verfügbares Einkommen für das tägliche Leben ausreicht oder sogar besser ist. Fast zwei von zehn Expats in Marokko (19 %) sagen sogar, es sei deutlich besser — das sind fast doppelt so viele wie im globalen Durschnitt mit nur 10 Prozent. Dies ist vor allem deshalb interessant, weil mehr als zwei von fünf in Marokko arbeitende Ausländer (42 %) angeben, sie würden in ihrem Heimatland für die gleiche Tätigkeit mehr Geld bekommen, während dies weltweit im Durchschnitt nur 27 Prozent behaupten. Die geringen Lebenshaltungskosten scheinen dies auszugleichen: Sieben von zehn Expats bewerten diese positiv, weltweit wird das von nur ca. der Hälfte aller im Ausland Arbeitenden (49 %) bestätigt. 5. Spanien — Wo Expats endlose Freizeitmöglichkeiten haben Das sonnige Spanien ist der richtige Ort für Expats, die Spaß in der Sonne haben möchten. Mehr als vier von fünf Expats (84 %) hielten das spanische Klima vor ihrem Umzug für einen potentiellen Vorteil. Einmal angekommen genießen sie die Freizeitmöglichkeiten in ihrer neuen Heimat. Fast neun von zehn Expats (88 %) bewerten das verfügbare Freizeitangebot positiv, verglichen mit 72 Prozent in der übrigen Welt, und keiner der Befragten hält es für tatsächlich schlecht. „Unglaubliche Work-Life-Balance und fantastisches Klima, sodass man nach Feierabend tatsächlich draußen sein kann,” sagt ein britischer Expat in Spanien, „Man kann dort Sport treiben, Freunde auf einen Drink oder zum Essen treffen und die Kinder spielen auch fast immer an der frischen Luft.” Länder, die Sonnenliebhaber meiden sollten Außer Kasachstan und Russland befinden sich die zehn schlechtesten Destinationen für Sonnenhungrige alle in Europa: Es überrascht nicht, dass das Vereinigte Königreich und Irland die Liste der Länder, die man auf der Suche nach Sonne meiden sollte, weit vor den anderen (13 Prozent) anführen. Sechs von zehn heute dort lebenden Expats hielten das Wetter schon vorher für einen möglichen Nachteil. Ein im Vereinigten Königreich lebender Expat aus Brasilien beantwortet die Frage nach den negativen Aspekten mit: „Furchtbares Wetter, fast das ganze Jahr über”. Es ist immer bewölkt, regnerisch und windig.” Immerhin betrachteten auch 8 Prozent der Expats im Vereinigten Königreich und 11 Prozent in Irland das Wetter als potentiellen Vorteil, was zeigt, wie sehr es auf die jeweilige Perspektive ankommt. „Das kältere Klima ist großartig”, so ein Expat aus Australien, der vor seinem Umzug ins Vereinigte Königreich acht Jahre in Abu Dhabi gelebt hatte.