3 Tipps gegen Depression nach einem Auslandsumzug

„Die Natur des Menschen ist begierig nach Neuem”, beobachtete der römische Gelehrte Plinius. Hunderttausende Expats weltweit bestätigen diese Beobachtung durch ihre Erfahrungen. Unterschiede im Lebensstil, bei der Freizeitgestaltung und im Geschäftsleben – sei es die Höflichkeit japanischer Servicekräfte oder das Street Food in Südostasien – sorgen häufig aus einem einzigen Grund für Zufriedenheit: Sie sind neu.

Leider ist die Freude am Neuen oft gepaart mit schweren Gefühlen, die viele Expats vorübergehend durchleben. Die Trennung von stützenden sozialen Netzen wie dem Freundeskreis und der Familie erschwert die Lage zusätzlich und da so viele betroffen sind, hat man sogar ein neues Wort dafür gefunden: die „Umzugsdepression”.

Ein Blick in Expat-Foren macht deutlich, dass es sich hier keineswegs um Einzelfälle handelt. Es werden häufig Fragen zu Depressionen gestellt: Meist geht es darum, ob andere Nutzer ähnliche Erfahrungen gemacht haben – was in der Regel bejaht wird – wie lange es dauern wird, die Symptome zu überwinden, und was man tun kann, um sich besser zu fühlen.

Es gibt nur wenig, wenn auch zunehmend mehr Literatur zu diesem Thema. Das ist vielleicht kaum verwunderlich, da wir Heimweh als etwas betrachten, das jeder anders, mit der Zeit aber sicher überwindet; vernachlässigt werden dabei jedoch die gesundheitlichen Auswirkungen einer Depression wie Gewichtsschwankungen und Antriebslosigkeit.

Welche Schritte können Expats also bereits vor ihrem Umzug unternehmen, um eine Umzugsdepression zu vermeiden?


1. Treiben Sie regelmässig Sport

Wie Sie bereits wissen, helfen regelmässige Bewegung und ein gesunder Lebensstil nachweislich gegen depressive Symptome, insbesondere gegen Antriebslosigkeit. 

Nach einem Umzug kann es allerdings deutlich schwerer werden, solche Trainingseinheiten zu organisieren und wer die Fitnesseinrichtungen vor Ort nicht kennt, gibt am Ende womöglich auf.

Deshalb ist es am besten, man macht bereits vor dem Umzug eine grobe Planung. Denken Sie daran, dass die Möglichkeiten sehr vom jeweiligen Zielort abhängen – einige Destinationen sind ideal für urbane Joggingrunden oder sogar regelmässige Wandertrips (z. B. die unter Expats immer beliebtere Lantau Island in Hong Kong), während andere Regionen solche Möglichkeiten nicht bieten, sodass der regelmässige Besuch eines Fitnessstudios erforderlich ist. 


2. Suchen Sie sich Freunde aus dem gleichen Kulturkreis

Die gefürchtete „Expat-Blase” zu vermeiden und Kontakte mit Einheimischen zu pflegen ist unerlässlich, aber es ist ebenso wichtig – und in der Expat-Literatur unterrepräsentiert – eine Komfortzone zu haben, die Rückzug bietet.

Ein Freundeskreis mit Menschen aus der gleichen Kultur ist wie ein Zuhause in der Fremde. Die Gründe, aus denen dieses gebraucht wird, sind unterschiedlich: mancher möchte seine Muttersprache sprechen, andere mit Gleichgesinnten Neuigkeiten aus der Heimat austauschen – der Wunsch nach einem sozialen Verband, der die eigene Herkunft spiegelt, ist in jedem Fall aber verständlich.

Die Botschaft, das Konsulat oder sogar die Industrie- und Handelskammer Ihres Heimatlandes veranstalten häufig gesellschaftliche Veranstaltungen, falls Sie alleine umziehen und nicht wissen, wo Sie Anschluss finden. Erkundigen Sie sich nach den jeweiligen Standorten und nach den Veranstaltunge, die für die kommenden Monate nach Ihrem Umzug geplant sind.


3. Prüfen Sie die Verfügbarkeit von Alltagsdingen

Was würde Ihnen nach einem Umzug ins Ausland am meisten fehlen? Diese Frage ist schwierig zu beantworten und muss besser durchdacht werden, als man zunächst denkt. Es beginnt damit, dass viele zukünftige Expats gar nicht wissen, welche Dinge an ihrem Zielort schwer zu bekommen sind. 

In diesem Fall hört man sich am besten um. Fragen Sie Expats, die an Ihrer Wunschdestination leben, wie schwierig es ist, dort Lebensmittel zu bekommen, die Sie zuhause regelmässig einkaufen. Noch wichtiger ist, dass Sie in Ihrem zukünftigen Wohngebiet einheimische Geschäfte oder Supermärkte ausfindig machen, die Ihren Bedarf voraussichtlich am besten decken werden.

Dies sind alles simple Tipps, aber es ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen, wie viel Zeit man als Expat auf der Suche nach dem Supermarkt mit der richtigen Sorte Joghurt oder Käse verlieren kann.