Im Gegensatz zu Erwachsenen besitzen Kinder die Fähigkeit, eine zweite oder sogar dritte Fremdsprache schnell zu erlernen. Und wenn Sie mit Ihrem Kind die lokale Landesprache sprechen, ermöglicht Ihnen das einen leichteren Zugang zu Ihrem neuen Gastland außerhalb von Österreich. Eine Studie der kanadischen Concordia Universität hat ergeben, dass es einen interessanten Unterschied im Denken zwischen zweisprachig aufwachsenden Kindern gibt und Kindern, die nur ihre Muttersprache sprechen. Kleine Kinder neigen dazu, alles als vorgegeben zu betrachten, egal ob es um die Charaktereigenschaften der Eltern oder um die von ihnen gesprochenen Sprachen geht. Sie sehen alles, was sie beeinflusst, als immanent und unveränderlich an. Zweisprachig aufwachsende Kinder verstehen jedoch, dass alle Faktoren erlernbar sind, und sind daher offener für Veränderungen. Sie können mit den Herausforderungen eines Umzugs ins Ausland besser umgehen und sich viel leichter im neuen Zuhause einleben. Die Leiterin für Interkulturelle Services bei Crown, Shaila Gidwani, hat ihre beiden Kinder in Hongkong zweisprachig erzogen und sagt: „Die lokale Landessprache zu lernen ist sehr wertvoll. Für bilingual aufgewachsene Kinder ist es leichter, andere Kulturen zu verstehen, und sie können mit den Menschen viel besser, intensiver und effizienter in Kontakt treten. Und wenn sie sich mit anderen Kindern auf dem Schulhof unterhalten können, werden sie besser integriert und fühlen sich eher zuhause. Wir empfehlen die folgenden fünf besten Tipps zur bilingualen Erziehung Ihrer Kinder: Die Entscheidung, ob die Kinder zweisprachig erzogen werden sollen, sollte gemeinsam in der Familie getroffen werden. Es ist wichtig, dass alle mit ins Boot geholt werden. Wenn ein Elternteil sich nicht damit anfreunden kann, zuhause mehr als eine Sprache zu sprechen, kann dies leicht zu Spannungen und damit zu einem stressigen Lernumfeld führen. Außerdem ist wichtig, dass beide Sprachen ungefähr gleich viel gesprochen werden. Eine besondere Bedeutung hat diejenige Person, die die zweite Sprache gut beherrscht und mit der das Kind sie sprechen kann. Das kann ein Elternteil sein, aber auch z. B. Oma oder Opa. Richten Sie eine Spielgruppe mit anderen Kindern ein, die die zweite Sprache sprechen – die Interaktion mit Gleichaltrigen ist wichtig. Außerdem erfährt Ihr Kind, wie praktisch die Beherrschung von zwei Sprachen ist, wenn es Freundschaften mit anderen Kindern schließen möchte. Motivieren Sie Ihr Kind, viel zu lesen, um neue Vokabeln und grammatische Strukturen kennen zu lernen. Ermöglichen Sie Ihrem Kind den Kontakt zu vielen unterschiedlichen Medien mit der zweiten Sprache – sprechen Sie mit ihm täglich zuhause, sehen Sie mit ihm fern oder schauen Sie sich gemeinsam YouTube-Videos in der zweiten Sprache an. Bieten Sie ihm eine bunte Palette aus Lesen, Fernsehen, Zuhören und Spielen – das Kind muss ganz einfach seinen Spaß haben.