Was macht Megacitys so einzigartig?

In Asien entstehen heute Städte in noch nie dagewesener Größe. Die Herausforderungen, die sie für die öffentliche Verwaltung darstellen, und die Chancen, die sie jedem Einzelnen bieten, sind ebenso riesig.

Wir werden uns zwei dieser Ballungsräume ansehen – wobei es sich bei dem einen um eine etablierte und bei dem anderen um eine sich entwickelnde Megacity handelt – und erfahren, wie sich der jeweilige Lebensstil von westlichen Städten unterscheidet.

Megacitys: Tokio

Die Metropolregion Tokio ist mit fast 40 Millionen Einwohnern die größte Megacity der Welt.

Tokio dient als Vorbild für eine effiziente Organisation und Verwaltung einer Megacity und als Beispiel dafür, wie unterschiedlich das Leben in einer Stadt dieser Größe sein kann. Menschen, die aus vergleichsweise kleineren Städten, wie New York oder London, nach Tokio ziehen, erleiden mitunter einen ziemlichen Kulturschock.

Tokio hat, anders als andere Städte, nicht nur ein Geschäfts- bzw. Vergnügungsviertel, sondern gleich mehrere, die sich über die 23 Bezirke der Stadt verteilen, darunter Shinjuku, Roppongi und Shibuya.

Dabei unterscheidet sich Tokio von anderen Megacitys – vor allem auf dem chinesischen Festland – insofern, als sie ein Produkt des 20. Jahrhunderts ist (da ihr Wachstum seinen Höhepunkt in den 1970er und 1980er Jahren erreichte). Damit stellt sie eine reife – und keine aufstrebende – Megacity dar, was seine Vorteile hat, wie etwa sauberere Luft und eine bessere Lebensqualität. Es bedeutet jedoch auch, dass neue Technologien nicht so schnell eingeführt werden wie in China.

Megacitys: Metropolregion Perlflussdelta

Seit den frühen 1990er Jahren wächst die Metropolregion Perlflussdelta (englische Abk.: PRD , von Pearl River Delta) schneller als jede andere Region in der Welt. So sind Hongkong, Shenzhen und Guangzhou – sowie sechs weitere Großstädte – seit 1992 um ein Vielfaches gewachsen. Heute leben rund 120 Millionen Menschen in dem am stärksten urbanisierten Gebiet der Welt.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Entwicklung dazu führt, dass diese neun Städte zu einer einzigen Stadtregion zusammenwachsen. Zwar liegt dies noch in weiter Ferne, wird jedoch von den Städteplanern bereits jetzt bei der Planung neuer Infrastrukturmaßnahmen berücksichtigt.

Die Planung sieht vor, das gesamte Delta in eine „one-hour living zone” zu verwandeln, was bedeutet, dass jede der neun Städte über ein mehrere tausend Kilometer langes Schnellstraßen-, Schienen- und U-Bahnnetz in weniger als einer Stunde zu erreichen sein soll.

Der Plan ist ehrgeizig. Doch vielleicht hat diese Region mehr als jede andere das Potenzial, jene futuristischen Vorstellungen von Megacitys zu verwirklichen, von denen die Science-Fiction seit Jahrzehnten träumt.

Innovation: Big Data-Lösungen

Megacitys stehen vor vorhersehbar enormen Problemen, z. B. in puncto Verkehrsmanagement. Zur Lösung einiger dieser Probleme werden im Allgemeinen datengesteuerte Lösungen eingesetzt. Dazu gehört unter anderem der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) zur Steuerung von Verkehrssignalen, um den Verkehrsfluss und die Sicherheit zu verbessern.

Chinas High-Tech-Überwachungssysteme werden auch dafür eingesetzt, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Intelligente Überwachungskameras in Shenzhen setzen ebenfalls auf KI. Dadurch wird es durch das Zusammenwirken des Kameranetzes der Stadt möglich, innerhalb von Sekunden einen Tatverdächtigen zu identifizieren. In westlichen Großstädten hingegen werden noch immer konventionelle CCTV-Kameras verwendet. Überwachungs­systeme sind in der chinesischen Öffentlichkeit nun einmal weniger umstritten.

Innovation: E-Commerce

Chinesische Städte sind weltweit führend in der Einführung von Technologien für bargeldlose Zahlungslösungen. Entsprechende Anwendungen verändern nicht nur das Bankwesen, sondern auch die Art und Weise, in der Kunden Transaktionen in den Läden des klassischen Einzel­handels abwickeln.

Zahlungen mit Bargeld sind in China in den letzten zwei Jahren um 10% zurückgegangen, was größtenteils auf die vermehrte Nutzung smartphonebasierter Zahlungssysteme zurückzuführen ist. Mobile-Payment-Systeme verändern die Art und Weise, wie Bezahlvorgänge ‒ von der Taxifahrt bis zur Arztrechnung ‒ abgewickelt werden. Shenzhen steht an der Spitze dieses Veränderungsprozesses; so wurde zum Beispiel vor kurzem für das immer größer werdende Netz mautpflichtiger Straßen, die die Megacitys der PRD-Metropolregion durchziehen, Mobile-Payment eingeführt.

China ist hier weit voraus und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Trend nachlässt. Einige Läden in Shenzhen akzeptieren mittlerweile nur noch Mobile-Payment. Sollten Sie vorhaben, in den nächsten Jahren in eine der aufstrebenden chinesischen Megacitys zu ziehen, werden Sie um eine Mobile-Payment-App auf Ihrem Smartphone nicht herumkommen. AliPay und WeChat Pay sind mit Abstand die Marktführer in diesem Bereich.

Ähnliche Innovationen haben dazu beigetragen, China zum Weltzentrum für moderne Lieferdienste zu machen. Immer mehr chinesische E-Commerce-Unternehmen bieten standardmäßig die Lieferung am selben Tag in der gesamten PRD-Metropolregion an. Die westlichen Länder haben einiges aufzuholen, wenn es darum geht, in ihren Großstädten einen entsprechenden Service ohne Aufpreis anzubieten.

Blick in die Zukunft

Wie Regionen wie die PRD-Metropolregion in einigen Jahrzehnten aussehen werden, ist nicht in Stein gemeißelt. Fest steht jedoch, dass die Faktoren, die ihr Wachstum bestimmen, wie Größe, Ausmaß und technologische Impulse, etwas hervorbringen werden, das bisher dem Reich der Fiktion zuzuordnen war. So könnten die Unterschiede zwischen Regionen wie der PRD-Metropolregion und älteren Städten wie London oder Paris weiter zunehmen.

Eines ist gewiss: Die Größe der Chancen spiegelt die Größe dieser Megacitys wider.

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