Vier Länder mit besonders harten Einbürgerungsbestimmungen - und wie man es trotzdem angeht

Viele westliche Länder haben ihre Einbürgerungsprozesse in den letzten Jahrzehnten durch entsprechende Gesetze verschlankt. Deshalb fällt es Zuwanderern aus diesen Staaten häufig schwer zu verstehen, wie schwierig die Einbürgerung in ihrer neuen Heimat sein kann. Vier der strengsten Einbürgerungsverfahren stellen wir unten vor, einschließlich einiger hilfreicher Informationen zu anderen Wegen, die Ihnen für einen unbegrenzten Aufenthalt zur Verfügung stehen.

Chinesische Staatsbürgerschaft
Das Staatsangehörigkeitsrecht der Volksrepublik China bietet Fremden die Möglichkeit zur Einbürgerung, falls sie Verwandte mit chinesischer Staatsbürgerschaft, ihren Wohnsitz in China oder „sonstige rechtmäßige Gründe“ haben.

Soweit das Gesetz: Tatsächlich gehen Ihre Chancen, die chinesische Staatsangehörigkeit zu erwerben, gegen Null, falls sie keine Verwandten mit chinesischer Staatsbürgerschaft und Wohnsitz in China haben. Laut CIA World Factbook ist die Einbürgerung zwar möglich, aber äußerst schwierig. Verlangt wird ein langfristiger Aufenthalt, konkrete Angaben gibt es dazu aber nicht. Seit Gründung der Volksrepublik erhielten nur einige Hundert „ausgewählte“ Ausländer die Staatsbürgerschaft.
So erscheint der Erwerb der chinesischen Staatsbürgerschaft beinahe unmöglich, es gibt aber Alternativen. Wenn Sie zum Arbeiten nach China kommen, benötigen Sie ein chinesisches Arbeitsvisum, auch „Z-Visum“. Es wird Ausländern gewährt, die in China einen bezahlten Arbeitsplatz haben. Das Z-Visum selbst erlaubt nur einen Aufenthalt von 30 Tagen ab Ankunft. Travel China Guide empfiehlt, in dieser Zeit gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber eine befristete Aufenthaltserlaubnis für die Dauer Ihres Beschäftigungsverhältnisses zu beantragen. Damit dürfen Sie potentiell mindestens 90 Tage und maximal 5 Jahre im Land bleiben. Grundsätzlich müssen Sie Ihren Arbeitgeber zunächst bitten, Ihnen eine Arbeitslizenz zu übermitteln. Mit dieser können Sie dann bei der Botschaft in Ihrem Land das Arbeitsvisum (Z) beantragen.

US-Staatsbürgerschaft
US-Bürger zu werden ist ein langwieriger Prozess, aber möglich. Der Einbürgerungsprozess besteht aus vielen veränderlichen Elementen, die Einfluss auf die für den Antragsteller jeweils beste Strategie haben. Der Prozess ist so komplex, dass er eine ganze Anwaltssparte hervorgebracht hat. Im Einzelnen:

Um US-Bürger werden zu können, müssen Sie seit mindestens fünf Jahren im Besitz einer  Permanent Resident Card (Green Card) gewesen sein; stellen Sie den Antrag als Ehepartner eines US-Bürgers, sind es nur drei.

Für den Erhalt einer Green Card müssen Sie einige wesentliche Anforderungen erfüllen. Zunächst müssen Sie mindestens 18 Jahre alt und seit mindestens fünf Jahren Inhaber dieser Karte sein. Eine Green Card gilt für 10 Jahre (auch wenn die Karte selbst einen „ständigen“ Aufenthalt ausweist).

Es gibt vieles, was den Erwerb einer Green Card erleichtern kann, zum Beispiel eine verwandtschaftliche Beziehung zu einem US-Bürger als Ehepartner, unverheiratetes Kind unter 21 oder Elternteil, wenn der US-Bürger das 21. Lebensjahr vollendet hat. Sie können auch Ihren Arbeitgeber in den USA bitten, ein gutes Wort für Sie einzulegen. Eine Tätigkeit bei einem Sender, einer internationalen Organisation, als Arzt oder religiöser Arbeiter begünstigt Ihre Hoffnung auf den Erhalt einer Green Card ebenfalls.

Katarische Staatsbürgerschaft
Schon die bloße Berücksichtigung für die katarische Staatsbürgerschaft ist an viele Bedingungen geknüpft; hier ist die Einbürgerung wirklich besonders schwer. So weist Qatar living darauf hin, dass sie sogar für Menschen mit entsprechender Abstammung schwierig sein kann.
Business insider U.K erläutert, dass die katarische Staatsangehörigkeit nur über den Vater weitergeben wird; die der Mutter reicht nicht aus. Wenn Sie sich (neben anderen Anforderungen) mehr als 25 Jahre legal im Land aufgehalten haben, ohne es länger als für zwei aufeinanderfolgende Monate verlassen zu haben, können Sie die Staatsangehörigkeit beantragen. Um einmal das Verhältnis darzustellen: Die Doha News berichtete, dass Katar jährlich nur ca. 50 Ausländer einbürgert. Selbst Eingebürgerte sind in Katar nach dem Gesetz aber nicht mit dort Geborenen gleichgestellt; vermutlich weil das Land sehr großzügige staatliche Leistungen gewährt und es kostspielig wäre, ihre Verteilung auf alle Bürger zu erstrecken.

Vielleicht haben Sie mehr Glück mit der Beantragung eines Arbeitsvisums – was keine leichte Aufgabe ist. Sie müssen einen Sponsor finden, d. h. einen Arbeitgeber vor Ort, der Sie anstellen möchte. Der Sponsor leitet das Antragsverfahren mit der Beantragung aller rechtlichen Genehmigungen für die Einstellung ausländischer Arbeitnehmer beim katarischen Innenministerium ein. Dem Sponsor kommt hier eine wesentliche Rolle zu, da er in Situationen wie bei der Eröffnung eines Bankkontos oder der Unterzeichnung eines Mietvertrags für Sie bürgen muss.

VAE-Staatsbürgerschaft
Obwohl in den VAE mehr Expats als gebürtige Emirati leben, ist die Beantragung der Staatsangehörigkeit dort erst nach 30 Jahren legalem Aufenthalt gestattet.

VAE-Bürger zu werden ist für Ausländer deshalb grundsätzlich schwer und ob es Ihnen gelingt, hängt von verschiedenen Umständen ab. Ihre Chancen unterliegen dabei auch Faktoren wie ob sie beschäftigt sind und wer ihr Arbeitgeber ist. Hier gilt wie für alle hier genannten Länder, dass es sich lohnt, Ihre Möglichkeiten mit einem entsprechenden Fachanwalt vor Ort zu besprechen.

Bundesgesetz Nr.17 besagt, dass Sie als arabischer Bürger von Oman, Katar oder Bahrain nach drei Jahren Aufenthalt in den VAE Einbürgerung beantragen können. Araber aus anderen Ländern dürfen den Antrag jedoch erst nach sieben Jahren Aufenthalt stellen.
Nach einem UN-Bericht können mit einem Ausländer verheiratete Frauen mit VAE-Staatsangehörigkeit diese gegenwärtig nicht an ihre Kinder weitergeben. Ein Dekret von 2011 gestattet es diesen Kindern, mit Vollendung des 18. Lebensjahrs die Staatsangehörigkeit zu beantragen.
Falls Ihnen keine der genannten Möglichkeiten für den Antrag zur Verfügung steht, sollten Sie es über den Aufenthalt versuchen. Wie eingangs erläutert müssen Sie dafür aber mindestens 30 Jahre durchgehend im Land leben und arbeiten.

Falls Sie mehr über Ihre Möglichkeiten für den Erwerb der VAE-Staatsbürgerschaft erfahren möchten, sollten Sie einen Fachanwalt befragen, der sie im Hinblick auf Ihre spezifische Situation beraten kann.
Denken Sie daran, dass die meisten dieser Länder ihre Prozesse für Arbeitsvisa und zunehmend auch für den langfristigen Aufenthalt trotz schwerer Einbürgerungsbedingungen verschlankt haben.

Falls Sie sich von einem Immigrationsfachmann beraten lassen möchten, wenden Sie direkt an Crown Relocations.